Bei den Fäden handelt es sich um konventionelle selbstresorbierbare chirurgische Fäden, die schon seit Jahrzehnten in der Chirurgie für die Gefässnaht oder die Naht von inneren Organen eingesetzt werden.
Zu den Grundsubstanzen der bioresorbierbaren Fäden gehören Caprolak, Lactate(L-lactic) und Polydiaxanon, die körperfreundlich und biokompatibel sind.
Im Gewebe unterliegen die Fäden dem Abbauprozess, der unter Einfluß von Hydrolyse und Kohlenstoffdioxid verläuft, und behalten nach 2 bis 3 Monaten bis zu 50% ihrer Lifting-Eingenschaften. Das auflösbare Material wird in ca. 180 bis 240 Tagen nach der Implantation zu 100% von der Haut resorbiert.
Die Fäden besitzen unterschiedliche Struktur – glatt, spiralförmig oder mit mikroskopisch kleinen Haken versehen, die dazu führen, dass die Haut sich daran verzahnt und so stabilisiert werden kann. Die Einbringung eines Fadens geschieht mit Hilfe von einer Hohlnadel aus medizinischer Edelstahl, an deren Ende der Faden fixiert ist.
Vor der Behandlung betrachtet man die Asymmetrien der Gesichtskonturen und markiert die Bereiche der Haut, die gestrafft werden sollen. Bei empfindlichen Patienten kann man lokale Betäubung einsetzen, die für 25 Minuten auf die Haut aufgetragen wird. Danach entfernt man das Anästhetikum und desinfiziert gründlich die zu behandelnden Stellen erneut, um mögliche Entzündungsreaktionen vorzubeugen. Die Fäden werden durch winzige Einstiche eingeführt, welche dem Hautbereich entsprechend sorgfältig ausgewählt werden. Nach der Einbringung des Fadens wird die Hohlnadel entfernt und der Faden selbst verbleibt im Gewebe verankert.
Beim Einbringen des Fadens quer zur Muskelachse, zieht sich die Muskel zusammen und lockert sich danach wieder, ohne dabei die Mikrozirkulation zu verletzen. Beim Einsetzen des Fadens senkrecht zur Muskelachse tonisiert und festigt man sie und erhält so den sichtbaren Lifting-Effekt.
Die Reaktion des Gewebes auf die eingebrachten Fäden aus Polydiaxanon lässt die Fibroplasten (die Hauptzellen der Haut, die für Schönheit und Jugend zuständig sind) aus passivem in aktiven Zustand übergehen und Kollagen vom Typ I synthetisieren (Neokollagenese, die Neubildung von Kollagen), welches dann die Funktionalität der Fäden nach ihrem Abbau in den darauffolgenden 18 bis 24 Monaten übernimmt. Die Behandlung sollte man daher noch einmal wiederholen. Mit dem Einsetzen der Fäden erreicht man nicht nur den Lifting-Effekt, sondern auch die Revitalisierung der Hautstruktur.
Des Weiteren stimuliert das Einsetzen der Fäden die Blutzirkulation und fordert den Abtransport überschüssiger Flüssigkeit aus dem Körper. Dies wiederum führt zur Reduzierung des Gewebevolumens und Hautglättung, beseitigt den Orangenhaut-Effekt (Cellulite). Folglich, eignet sich das Faden-Lifting nicht nur für die Behandlung der Haut am Gesicht, sondern auch dort, wo eine sichtbare und sichere Straffung gewünscht ist. Dies kann nach Schwangerschaft oder strikter Diät ausgedehnte Haut am Bauch sein, im Dekolleté-Bereich, Hüften, Po, Schenkeln und Schultern.
Wie bei jeder Behandlung bestehen auch beim Faden-Lifting Risiken, die allerdings sehr selten auftreten:
Mehr oder weniger starkes Brennen während und nach der Behandlung
Schwellung, Rötung, Blutergüsse oder Infektionen der behandelten Stellen
Unverträglichkeitsreaktion auf das verwendete Material
Ungleichmäßiges oder unregelmäßiges Ergebnis